"Im Zuge dieser Auslagrung nationaler Grenzen an die Ränder der EU
wurde das Asylrecht drastisch reduziert und Migration zunehmend - zumal
seit den Terroranschlägen des Jahres 2001 - als Bedrohungsszenario der
"inneren Sicherheit" dargestellt und skandalisiert. Migrations und
Grenzpolitik wurden damit einem Sicherheitsdispositiv unterstellt (vgl.
Walters 2004), das den Tod und die Illegalisierung von Menschen an den
Grenzen Europas als "Kollateralschaden" implizit einkalkuliert."
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Einleitung zur 2. erweiterten Auflage 2013, S. 24
Corad, Sebastian; Randeria, Shalini; Römhild, Regina (Hg):
Jenseits des Eurozentrismus
Postkoloniale Perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften
2., erweiterte Auflage 2013
(c) 2002 Campus Verlag, Frankfurt
Inhalt
Das postkoloniale Europa: Verflochtene Genealogien der Gegenwart - Einleitung zur erweiterten Neuauflage (2013)
Shalini Randeria und Regina Römgild
Einleitung: Geteilte Geschichten - Europa in einer postkolonialen Welt
Sebastian Conrad und Shalini Randeria
I. Epistemologien
Undenkbare Geschichte: Zur Bagatellisierung der haitischen Revolution
Michel-Rolph Trouillot
Die Auslöschung der Differenz: Der Kolonialismus und die Ursprünge des Nationalismus bei Diderot und Herder
Anthony Pagden
Europa provinzialisieren: Postkolonialität und die Kritik der Geschichte
Dipesh Chakrabarty
Ex Oriente Nox: Indologie im nationalsozialistischen Staat
Sheldon Pollock
II. Transgressionen
III. Raumordnungen
Autorinnen und Autoren
Nachweise