Mittwoch, 1. Januar 2014

2014 gelesen

97. Jacques Lacan: Meine Lehre

"Die Wahrheit beginnt sich erst von dem Moment an einzustellen, da es Sprache gibt. Wenn das Unbewusste nicht Sprache wäre, gäbe es keinerlei Art Privileg, Interesse an dem, was man im Freud'schen Sinne das Unbewusste nennen kann." (S. 37) 




96. Elisabeth Binder: Der Nachtblaue

Keine Empfehlung




95. Karl Kraus: Auch Zwerge werfen lange Schatten
"Geduld, ihr Forscher! Die Aufklärung des Geheimnisses wird wurch dieses selbst erfolgen." (Zitat, letzte Seite, 221)


94. Tom Segev: Simon Wiesenthal
"Wiesenthal selbst nahm eine erfreuliche Erinnerung mit in den Tod, von seinem 90. Geburtstag. Freunde hatten ihm eine Feier im alterhwürdigen Luxuxhotel "Imperial" ausgerichtet. Obgleich er sein Leben lang ein säkular lebender Mann war, war es ihm wichtig, dass das Essen koscher war. Der Gedanke, dass das prachtvolle Hotel, das einst Hitler zu Gast gehabt hatte, man den Gästen Simon Wisenthals ein koscheres Menü servierte, muss ihn entzückt haben." (Seite 504, letzte Seite Textseite)

93. Homer: Ilias
"Eilt ihn zu schaun, ihr Troer und Toerinnen, den Hektor; /
Habt ihr des Lebenden je, der wiederkehrt' aus der Feldschlacht, /
Euch gefreut; denn er war die Freude der Stadt und des Volkes!" -(XXIV. 704)



92. Greg Bear: Die Stadt am Ende der Zeit

Bullshit hoch dreiundzwanzig.




 91. Richard Powers: Galatea 2.2

"Jede Metapher modellierte den Modellierer, der sie zusammenkleisterte. Mir schien, daß ich doch noch etwas zu erzählen haben könnte." - Seite 460




90. Carla Guelfenbein: Die Frau unseres Lebens

Teilweise öde, überwiegend langweilige Beziehungsgespinnstgeschichte voller ausgelutschter Bilder und Muster. 



89. Heiko Michael Hartmann: Das schwarze Ei

"Aus einigen Zimmern, schwer zu sagen, wie vielen, der Gang bog sich mit dem länglich-runden Grundriß des Gebäudes, schauten Köpfe." - Seite 65 




88. Rosetta C. Musaph-Andriesse: Von der Tora bis zur Kabbala



87. Erwin Mortier: Götterschlaf

"Ich werde den Vorhang neben Ihrem Bett auflassen, dann können Sie heute Nacht die Sterne sehen und die erleuchteten Fenster, aber wenn Sie jetzt die Augen zumachen, Frau Helena, dann werden Sie, wie meine Mutter immer sagte, ganz von alleine einschlafen." - Zitat Seite 367


 

86. Burkhard Moennighoff; Eckhardt Meyer-Krentler: Arbeitstechniken Literaturwissenschaft

"Der Blick auf die Problemstellung und damit auf die zu berücksichtigende Literatur weitet sich mit der Arbeit am Thema und der Kenntnisnahme der Literatur" (S. 67)




 85. (Hrsg.) Joachim Bartholomae: Die Entwicklung
Tagebuch einer SM - Beziehung

"Zur Belohnung durfte ich die Dildohose anziehen. Wir wollten ins Kino gehen. Paul legte mir das Lederhalsband an, und ab ging es." (Seite 10)

Ziemlich einfach gestrickte, fast platte, geistlose Pornographie ohne besonderen "literarischen" Mehrwert. Hier "holte" sich der Verfasser "selber einen runter".



 84. Volker Weidermann: Max Frisch

Einmal erinnert sich Frisch an Erst Bloch, der an seinem neunzigsten Geburtstag sagte, er sei neugierig aufs Sterben. "Sterben als Erfahrung, die er noch machen wollte" -  Seite 379  





83. Johann Wolfgang Goethe: Der Mann von funfzig Jahren

Der Text ist dem insel taschebuch 575: Wilhelm Meisters Wanderjahre, Zweites Buch, Drittes Kapitel, entnommen, das 1982 im Insel Verlag Frankfurt am Main erschienen ist.




  82. Rolf Hosfeld: Karl Marx

"Das Bewusstsein kann nie etwas Anderes sein als das bewusste Sein, und das Sein der Menschen ist ihr wirklicher Lebensprozess."  (Karl Marx)




81. Peter Härtling: Waiblingers Augen

"Daß [sic] einer, in einer Art Experiment, das Ich in seiner reinsten Form aus dem Gemeinen herauskristallisiert - ist das so undenkbar? Ich will es nicht nur denken: Ich will es werden." (S.159)

 




80. Sophokles: König Ödipus

IOKASTE: Ein Orakelspruch erging an Laios, einst - ich sage nicht,
von Phoibos selbst, doch seinen Dienern -,
dass über ihn das Schicksal kommen werde, durch den Sohn zu sterben,
der aus mir und ihm entstünde. (711-712)



79. Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues

"Wir sind verlassen wie Kinder und erfahren wie alte Leute, wir sind roh und traurig und oberflächlich, - ich glaube, wir sind verloren." (Seite 111)
 


78. Georg Büchner: Woyzeck

"Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht." - Georg Büchner, Woyzeck




77.  Volker Kutscher: Der stumme Tod

"Wird er sie hören können? Kann man sie überhaupt hören? Aber dann kommt sie und beantwortet sämtliche Fragen, denn er kann sie tatsächlich hören. [...} Und dann ist sie endlich da. Die Stille vor dem Tod." - Seite 541, letzte Zeilen





76. Christian Morgenstern: Galgenlieder

Das Perlhuhn zählt: Eins, zwei, drei, vier ...
Was zählt es wohl, das gute Tier,
dort unter den dunklen Erlen?

Es zählt, von Wissensdrang gejückt
(die es sowohl wie uns entzückt):
die Anzahl seiner Perlen.
 


75.Harry Mulisch: Die Prozedur

"Ich hänge an meinen eigenen Lippen, ganz und gar Ohr, und Du darfst mithören, während ich meiner Geschichte lausche, die nicht meine Geschichte ist - die nicht wirklich passiert ist, die aber wirklich passiert: hier und jetzt." (Zitat Seite 22)




  74. Umberto Eco: Platon im Striptease-Lokal

"Der Mensch, den die Massenmedien umwerben, ist letztlich der unter allen seinesgleichen am meisten Respektierte: man verlangt von ihm nie, etwas anderes zu werden als das, was er schon ist. Mit anderen Worten, man weckt in ihm Wünsche, die man zuvor anhand seiner Neigungen modelliert hat." (Seite 21)





Hans-Thomas Goseiniak (Hrsg.); Kleine Geschichte des islamischen Kunst

"Die Struktur des neuen islamischen Imperiums war einfach und entsprach den Bräuchen der Wüste sowie des Sitten der Beduinen: Die eroberten Völker wurden gegen Angriffe von außen beschützt, durften ihre Religion, ihre Rituale, Gebräuche und Gesetze behalten, mußten jedoch eine Glaubenssteuer zahlen, wenn sie nicht konvertierten (wobei diese Steuer oft geringer war als unter den bisherigen, teils christlichen Herrschern)." (Seite 16)



 72. John Berendt: Mitternacht im Garten der Lüste

"Das also war das Mercer House, eines der letzten großen Häuser von Savannah, das in privaten Händen lag. Mit dem ummauerten Garten und der Remise dahinter nahm es fast einen ganzen Straßenblock ein. Wenn das Mercer House auch nicht das allergrößte Privathaus in Savannah war, so doch mit Sicherheit das am prachtvollsten eingerichtete." (Zitat, Seite 11)


 
 71.  Philip K. Dick: Blade Runner

"Die automatische Weckvorrichtung der Stimmungsorgel neben seinem Bett weckte Rick Deckard mit einem fröhlichen kleinen Stromstoß. Überrascht - er war immer überrascht, wenn er sich so schlagartig wach fand - setzte es sich im Bett auf, stellte sich in seinem bunten Pyjama hin und streckte sich." (Seite 9)



70.  Anthony Kenny: Geschichte der abendländischen Philosophie - Mittelalter

"Eine Geschichte der abendländischen Phgilosophie muss Philosophen behandeln, die nicht als abendländisch in einem modernen Sinn angesehen werden, da die intellektuellen Grenzen des mittelalterlichen, lateinischen Europa, glücklicherweise, für die Einflüsse der muslimischen Welt und der in ihr lebenden Minderheiten durchlässig waren. [...] Daher enthält dieser Band eine Darstellung der muslimischen und jüdischen Philosophie, jedoch nur insoweit, als diese Philosophien in den Hauptstrom des abendländischen Denkens eingeflossen sind, nicht gemäß ihres philosophischen Eigenwertes." (Kenny 2014, S.12)



69. Thomas Mann: Der kleine Herr Friedemann

"Ich las viel, las alles, was mir erreichbar war, und meine Eindrucksfähigkeit war groß. Jede dichterische Persönlichkeit verstand ich mit dem Gefühl, glaubte in ihr mich selbst zu erkennen und dachte und empfand so lange in dem Stile des Buches, bis ein neues seinen Einfluß auf mich eingeübt hatte." (Seite 167)


 68. Caradog Prichard: In einer mondhellen Nacht

"Sie wollen sie wegbringen, nicht? fragte ich und sah ins Feuer. Und obwohl niemand die Worte aussprach, rasten sie durch meinen Kopf wie die kleine Schieferbruchbahn. Denbigh. Die Anstalt. Sie bringen Mam in die Anstalt, die Anstalt, die Anstalt. Emyr. Klein-Kohle-Owens Bruder. In einem Sarg mit offenem Mund. Fertig und erledigt. Emyr durstig. Sie werden sehr nett ztu ihr sein. Sie hat so eine Art Schwäche. Onkel Will, der gehenkt wird. Blutüberströmte Kehle. Die Anstalt. Die Anstalt. Die Anstalt." - Zitat Seite 199


 
 67. Fernando Pessoa: Ricardo Reis

"Mein Erzählen ist streng. Mein Empfinden ist Denken.

Worte sind Ideen.
Der Fluß fließt vorüber, sein Rauschen aber vergeht nicht,
Es ist unser, gehört nicht dem Fluß.
So wollte ich den Vers: mein und fremd.
Und von mir selbst gelesen."
- Seite 185



 66. Anthony Kenny: Geschichte der abendländischen Philosophie - Antike

"Ist es Unsinn? Wenn jeder Gedanke ein Gedanke von etwas sein muss, und Gott nur an Denken denken kann, dann müsste ein Denken an ein Denken ein Denken an ein Denken von sein, und das müsste ein Denken an ein Denken an ein Denken von ... ad infinitum sein." - Zitat Seite 312


 
 65. Peter Cameron: Die Stadt am Ende der Zeit
"Ich werde einen Scheiterhaufen errichten, und meine Vergangenheit dem Feuer opfern. Ich finde, wir Menschen sollten nichts hinterlassen, wenn unsere Zeit auf der Erde abgelaufen ist. Ich halte es sogar für unanständig, etwas übrigzulassen. Für unökologisch. Ich jedenfalls werde dafür sorgen, daß ich nichts hinterlasse." - Zitat Seite 201

64. Zakes Mda: Der Walrufer

"Das Meer blutet aus Sharishas Wunden. Doch das kommt erst später. Im Augenblick steigt die Flut in kleinen sanften Bewegungen. Der Halbmond ist die Zeit der Nippflut. Der Walrufer steht auf einer der zerklüfteten Klippen, die rings um die Bucht eine Arnea bilden." Zitat Seite 7



 63. Galsan Tschinag: Die Rückkehr

"Weiß der Himmel alles? Meinen Beobachtungen zufolge, nein. Ich soll weder alles wissen noch alles können. Aber ich muß auf alle Fälle bestrebt sein im Leben, gut zu sein und gütig zu bleiben. Denn nur darauf kommt es an. Andere dürfen mich meinetwegen einen Lehrer nennen. Für mich selbst bin ich ein Schüler..." - Zitat Seite 150



 62. Fernando Pessoa: Baron von Teive
"Die Selbestbespiegelung eines Individuums im Medium der Literatur und Philosophie habe ich immer für ein Zeichen mangelnden Anstands gehalten. Wer schreibt, bemerkt nicht, daß Schreiben auch sprechen ist, viele schreiben daher Dinge, die sie nie wagen würden zu sagen." Zitat Seite 25


61. Francoise Sagan: Ich glaube, ich liebe niemanden mehr

"Hiermit endet dises kleine Tagebuch meiner Entgiftungskur. Sie war freundlich und dieses Tagebuch heilsam. Ich werde leben und, wie es so schön heißt, nun ernsthaft schreiben. Ein moralischer oder unmoralischer Gedanke zum Schluss fällt mir nicht ein." - Zitat Seite 70


 60. Amélie Nothomb: Den Vater töten

"Er mochte Joe sehr. Liebte er ihn wie ein Vater? Ihm fehlte der Vergleich, um sicher zu sein. Wenn er verreist war, merkte er, dass der Junge ihm fehlte. Wenn sie sich wiedersahen, hatte er das Gefühl, dass nun wieder alles im Lot war. Und wenn der Bengel mal über die Stränge schlug, stimmte ihn das eher zärtlich als zornig." - Zitat Seite 43
 


59. George Sand: Ein Winter auf Mallorca

"Ich habe es also dem Schwein zu verdanken, daß ich die Insel Mallorca besuchen konnte. Wäre ich nämlich drei Jahre früher auf die Insel gekommen, hätte mich vermutlich die lange und gefährliche Reise auf einem Kutter den Plan aufgeben lassen." - Zitat Seite 54


 58. John Burnside: Glister

"Vielleicht wäre es also besser, es gäbe kein Aufatmen, keine glücklicheren Tage. Was mich an Tom Sawyer erinnert, der sich fragt, ob Sonntage im Vergleich zu den gewöhnlichen Wochentagen mit Schule und all den lästigen Aufgaben nicht nur eine besondere Form von Sadismus sind." - Zitat Seite 137


 57. William Golding: Herr der Fliegen

"Ich hab schon mit fünf Jahren schwimmen können. Papa hat's mir beigebracht. Er ist Kapitän bei der Kriegsmarine. Wenn er Urlaub kriegt, kommt er und rettet uns. Was ist dein Vater?" - Seite 18


 56. Georges Duby: Guillaume le Maréchal oder der beste aller Ritter

"Die Kultur der Feudalzeit hat nichts hinterlassen, was klarer als dieser Text zeigt, wie die herrschende Klasse über sich selbst dachte und wie es das Schicksal anstellte, einen Mann aufsteigen zu lassen - und in solche Höhe." - Seite 72


55. Gilles Leroy: Alabama Song

"...Ich war einmal schön. Zumindest behaupteten das alle in der Schule, aber das waren Provinzler, denen mein Name. meine Frechheit und meine Schamlosigkeit imponiert haben. Heute kann davon nicht mehr die Rede sein. Einer der wenigen Vorteile des vielen Trinkens, ohne zu essen und zu schlafen, also der Übertreibung in jeglicher Hinsicht, besteht nämlich darin: Der verbrauchte Körper tut nicht mehr so als ob, man kommt gar nicht mehr auf den Gedanken, sich zur Schau zu stellen." - Seite 155


54. Ian McEwan: Am Strand

"Und was stand ihnen im Weg? Ihr Charakter und ihre Vergangenheit, Unwissen und Furcht, Schüchternheit und Prüderie, innere Verbote, mangelnde Erfahrung oder fehlende Lockerheit, und dann noch der Rattenschwanz religiöser Verbote, ihre englische Herkunft, ihre Klassenzugehörigkeit und die Geschichte selbst." - Seite 122

53. Albrecht Fölsing: Albert Einstein

"Wenn ich mich frage, woher es kommt, daß gerade ich die Relativitätstheorie gefunden habe, so scheint es an folgendem Umstand zu liegen: Der Erwachsene denkt nicht über die Raum-Zeit-Probleme nach. Alles, was darüber nachzudenken ist, hat er nach seiner Meinung bereits in seiner fühen Kindheit getan. Ich dagegen habe mich so langsam entwickelt, daß ich erst anfing, mich über Raum und Zeit zu wundern, als ich bereits erwachsen war. Naturgemäß bin ich dann fiefer in die Problematik eingedrungen als ein gewöhnliches Kind."



  52. Truman Capote: Sommerdiebe

"Der größte Teil des Lebens ist so langweilig, dass es sich nicht lohnt, darüber zu reden, und langeilig ist es in allen Lebensaltern. Wenn wir die Zigarettenmarke wechseln, in ein neues Stadtviertel ziehen, eine andere Zeitung abonnieren, uns ver- und entlieben, dann protestieren wir auf oberflächliche und auch tiefe Weise gegen die nicht zu mildernde Langeweile des alltäglichen Lebens." - Seite 126



51. Sigmund Freud: Die Traumdeutung

"Ich meine also, am besten gibt man die Träume frei." - Seite 606



50. Arnold Gehlen: Die Seele im technischen Zeitalter

„Ja ich glaube, daß der denkende Mensch, der sich bemüht, auf irgendeinem Sachgebiet die eigentlich kennzeichnenden Daten in den Griff zu bekommen, sich sehr oft in der typischen Lage befindet, daß die überlieferten Anschauungen und Begriffe schief liegen und die neuen noch nicht gefunden sind.“ – Gehlen, Seite 129

 
49. Theodor von Mopsuestia: Katechetische Homilien I

Theodor von Mopsuestia, 350 - 428 n.Chr. gehört zu den großen tragischen Gestalten der Alten Kirche. Harnack rechnet Theodor, zusammen mit Origenes, unter die "einzigen großen Theologen, welche die Kirche des Orients besaß".



48. Ernst Cassirer: Versuch über den Menschen

"Die natürlichen Dinge lassen sich durch ihre objektiven Eigenschaften beschreiben, der Mensch jedoch läßt sich nur durch sein Bewußtsein beschreiben und bestimmen." - Zitat Seite 21


47. Phillip Mann: Wolfs Garn

"Hoffnung ist Gottes Spott." - Zitat Seite 65 


46. Émile Dermenghem: Mohammed

"Der beste ist derjenige, der sich als erster versöhnt. Der wahre Muslim ist derjenige, dessen Hand oder Zunge kein anderer zu fürchten braucht." -

aus der Sammlung der Aussprüche des Propheten Mohammed, Hadith



45. Aphrahat: Unterweisungen I

Aphrahat, der Persische Weise,  gilt als erster Zeuge einer nationalen christlichen Literatur, die ihre Existenz nicht der Übersetzung aus dem Griechischen verdankt. Der erste Teil des Korpus wurde 337 n.Chr., im Jahre 648 der Seleukidenära fertiggestellt.

 

44. Doris Dörrie: Das blaue Kleid

"Im März hat Babette Schröder das blaue Kleid gekauft, im Juni ist Alfred gestroben." - Zitat Seite 5

43. Georg Büchner: Dantons Tod  -  Leonce und Lena

"Was die Leute nicht Alles aus Langeweile treiben! Sie studieren aus Langeweile, sie beten aus Langeweile, sie verlieben, verheirathen und vermehren sich aus Langeweile und sterben endlich (an der) Langeweile und - unddas ist der Humor davon - Alles mit den wichtigsten Geischtern, ohne zu merken warum, und meinen Gott weiß was (dabei)." - Zitat Seite 90 


42. Milena Agus: Die Gräfin der Lüfte

Was für ein Killefitz! Liest sich wie eingeschlafene Füße.


41. Vladimir Sorokin: Norma

"Sie sind kein Gelehrter sondern ein Scheißkerl das sind Sie. Ich bin genauso gelehrt und Sie brauchen mir gar nicht beizubringen wie man leben muß. Ich kenn das Leben besser als Sie. Wenn ich scheißen müßte würde ich mich nicht neben Sie zum Scheißen setzen. Ich werd allen erzählen, was für ein Gelehrter Sie sind. Sie sind kein Gelehrter sondern ein beschissener Idiot."
- Zitat Seite 354 

40. Alessandro Baricco: Diese Geschichte

"Meiner Meinung nach wäre das ein Irrsinn, wenn man sich alle Leute merken wollte, die einen verraten, nein, das ist nicht besonders schlau." - Zitat Seite 188



39. Volker Zotz:  Buddha

"Als mein Vater, der Sakyer, beschäftigt war, saß ich im kühlen Schatten Schatten eines Jambubaumes. Fern von Begierden, fern von unheilsamen Dingen erlangt ich die erste Vertiefung [...] bestehend in Freude und Glück.  [...] Infolge dieser Erinnerung wußte ich: Dies ist wirklich der Weg zum Erwachen. -Zitat Gautama Siddhartha, um 400 v.Chr.  




38. Peter Handke: Mein Jahr in der Niemandsbucht

Verwandlung wurde verlangt von dir. Aber hast du dich nicht bloß weitergeschwindelt? Was ist von dir abgefallen als ein morscher Zehennagel? Tiefer, wärmer, wacher in der Welt konntest du nicht sein als im Buch. Bist du noch im Buch? - Zitat Seite 1047
  
(Mon Dieu, was bin ich froh, mit dem Durchlesen dieses Wälzers fertig zu sein!!!)

37. Fritz Vögtle: Nobel

"Wenn ich in einem Jahr tausend Ideen habe, und nur eine einzige davon erweist sich als brauchbar, so kann ich vollkommen zufrieden sein." Alfred Nobel, 1895



36. Isaac Asimov: Alle Roboter-Geschichten

"Als ich fortfuhr, Robotergeschichten zu schreiben, [...] Ich fand zum Beispiel heraus, daß ich, als ich den Begriff "Robotik" benutzte, [...] ein Wort gebrauchte, das es noch nicht gab, daß ich ein Wort erfunden hatte, das nie zuvor gebraucht worden war." - Isaac Asimov, 1982


35. Samuel Beckett: Endspiel

"Was erhoffen Sie eigentlich? Daß die Erde im Fühling wieder erwacht? Daß Meer und Flüsse wieder fischreich werden? Daß es noch Manna im Himmel gebe, für Idioten wie Sie?" - Zitat Seite 77


34. Lew Tolstoi: Hadschi Murat

"Du erzähle sie [Seine, Murats, Lebensgeschichte] mir," sagte Loris-Melikow, "ich schreibe sie dann auf und übersetze sie ins Russische, und der Fürst schickt sie an den Kaiser." - Zitat Seite 111


33. Brock Clarke: Leitfaden zum Abfackeln von Schriftstellerresidenzen

Die Tatsache, daß die Welt voller Spinner ist, barg keinen höheren Nachrichtenwert als die Tatsache, daß die Welt voll Langweiler ist. - Zitat Seite 17


 32. Michel Foucault: Der Wille zum Wissen

"Ich suche nach den Gründen, aus denen Sexualität in unserer zeitgenössischen Gesellschaft fortwährend hervorgerufen wird - anstatt unterdrückt zu werden." - Zitat Seite 176


31. Robert A. Heinlein: Die Zahl des Tiers

10314424798490535546171949056 

- Zitat Seite 493

30. Tim Binding: Henry Seefahrer

Kleine konzentrische Wellen breiten sich aus, Balsam für ihre bitteren Enttäuschungen. 

- Zitat Seite 112
 

 29. Helene Hegemann: Axolotl Roadkill

Ist es das, was ihr für Wahnsinn haltet? Fürchtet ihr euch davor, verrückt zu werden? Jagen euch Leute, die durchdrehen, einen wohligen Schauer über den Rücken? - Zitat Seite 64


28. Elias Canetti: Aufzeichnungen 1992 - 1993

"Man schreibt, um anders zu sein. Schwindler im Schreiben bleiben, was sie ohnehin sind."

Elias Canetti 


27. Jean-Dominique Bauby: Schmetterling und Taucherglocke

Eine pechschwarze Fliege läßt sich auf meiner Nase nieder: Ich verdrehe den Kopf, um sie anzuschütteln. Sie klammert sich fest. Die griechisch-römischnen Ringkämpfe bei den Olympischen spielen waren nicht so wild. Es ist Sonntag. - Zitat Seite 102


26. Wilhelm Busch: Gedichte und Prosa

Wer möchtre diesen Erdenball
Noch fernerhin betreten,
Wenn wir Bewohner überall
Die Wahrheit sagen täten.

Wilhelm Busch

25. Zelda Fitzgerald: Ein Walzer für mich

Diese Russen! Gestillt mit galanter Großzügigkeit und entwöhnt mit dem Brot der Revolution, geistern sie durch Paris! Alles Mögliche geistert durch Paris. Paris ist voller Geister. 

- Zitat, Seite 229, 1932

 24. Ursula Kosser: Hammelsprünge

"Irritiert riss Gerda die letzten Papierlagen der Rolle auf. Sie hielt einen Gruß ihres letzten Informanten aus dem Bundeshaus in der Hand, einen Vibrator." - Seite 32 


23. Manfred Geier: Die Brüder Humboldt

"Die Menschen müssen leiden, um stark zu werden, dacht' ich. Jetzt denke ich, sie müssen Freude haben, um gut zu werden."

Wilhelm von Humboldt


 22. Arthur Schopenhauer: Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde - Über den Willen in der Natur

Kleinere Schriften I

"Kant hat den Ernst in die Philosophie eingeführt und ich halte ihn aufrecht." Seite 194


21. José Saramago: Der Stuhl und andere Dinge
Erzählungen

- Endlich sah sich das Königreich des Todes ledig. Der Tag, an dem der König aus seinem Munde und mit seiner eigenen Stimme verkündigte, das Land sei nun todfrei (sein eigener Begriff), wurde gefeiert und zum Nationalfeiertag gemacht. (Seite 75)

20. Max und Hedwigf Born: Der Luxus des Gewissens

Ich blieb bei der Physik. Die Arbeit über die spezifische Wärme fester Körper eröffnete die zwei Hauptrichtungen meiner fernen Forschung: Gitterdynamik und Quantentheorie. - Seite 40


 19. Eduard von Keyserling: Wellen

Die Generalin schüttelte unzufrieden den Kopf und bemerkte: "Bella überschätzt von jeher die Wirkung von auseinandersetzungen." - Seite 96


18. Alexander Dumas: Reise durch Russland

- Wie schon den römischen Kaisern der Ehebruch nicht mehr genügte und sie den Inzest nötig hatten, braucht Iwan IV. Verfeinerungen des Mordes, Bruder- und Vatermord. Er zwingt Prosorowski, seinen Bruder, und Basmanow, seinen Vater zu töten. Seinen eigenen Sohn Iwan ersticht er mit dem Spieß.

Seite 313


17. Kurt Tucholsky: Schloß Gripsholm

"Ich sah die Prinzessin von der Seite an. Manchmal war sie wie eine fremde Frau, und in diese fremde Frau verliebte ich mich immer aufs neue und mußte sie immer aufs neue erobern." - Seite 34


16. Eva Menasse: Lässliche Todsünden

Er saß derweil am Stand im Schatten [...] und las Freud. Die ganze Traumdeutung und dann noch alle Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse. Für andere Unternehmungen war es viel zu heiß. - Seite 29


 15. John Steinbeck: Tortilla Flat

Oh, diese Gebete von Millionen Menschen – wie müssen sie einander auf dem Wege zu Gottes Thron bekämpfen und gegenseitig aufheben! – Seite 18 
 
14. Nagib Machfus: Das Buch der Träume


ICH GING IN DAS ÖFFENTLICHE Bad, um Körper und Seele vom Schmutz zu befreien. Als ich nackt im Dampfbad stand, schaute ich mich nach einem Masseur um. Aber es kam kein Mann, sondern eine hübsche junge Frau. Sie zog sich aus und begann mich zärtlich zu massieren. Alle, die uns zusahen, verzogen unangenehm berührt das Gesicht. Ich scherte mich nicht darum, sondern dankte dem gütigen Schicksal, daß es mir eine solche Wohltat zukommen ließ. - Seite 171

   
13. Markus Feldenkirchen: Was zusammengehört

"Manchmal, wenn ich kurzzeitig den Drang verspürte, mich endlich für eine von beiden zu entscheiden, schrieb ich eine liebevolle SMS und schickte sie sowohl an Bianca als auch an Deborah." - Seite 82


12. Orhan Pamuk: Das stille Haus

"Was für ein Kind! So leicht konnte der Teufel doch nur ein Kind verführen, und ich begriff, dass ich einen Jungen geheiratet hatte, der sich schon durch zwei, drei Bücher von seinem Weg abbringen ließ."
(Seite 36)


 11. Piet C. Kuiper: Die Verschwörung gegen das Gefühl

"Menschen erzählen dem guten Zuhörer viel über sich selbst, ohne es selbst zu wissen, d.h., sie wissen nicht, daß sie ihm viel erzählen, und ebensowenig, was sie erzählen." - (Seite 83)



10. Tadeusz Rózewicz: In der schönsten Stadt der Welt
- Erzählungen

"Mir scheint, die deutschen Faschisten sind Mörder gewesen, aber auch wir, ihre Opfer, verwandelten uns, widerstrebend und wider Willen, in Mörder."

 - Tadeusz Rózewicz: Neue philosophische Schule, Seite 82


 9. Joseph Roth: Die Erzählungen

8. Ovid: Die erotischen Dichtungen

"Gern darfst du Liebe auch heucheln - er muß nur glauben, du liebst ihn, und bleibe du darauf bedacht, daß diese Liebe sich lohnt."


7. Dylan Thomas: Porträt des Künstlers als junger Hund

Thomas schrieb Gedichte, Essays, Briefe, Drehbücher, autobiographische Erzählungen und ein Theaterstück: Under Milk Wood (Unter dem Milchwald), sein Hauptwerk.

Dylan Marlais Thomas (* 27. Oktober 1914 in Swansea, Wales; † 9. November 1953 in New York City) war ein walisischer Schriftsteller. 

 
6. Kerson Huang: Statistical Mechanics

Die Abbildung auf dem Cover zeigt:
H als Funktion der Zeit. Das Gebiet zwischen den beiden gestrichelten horizontalen Geraden nennt man das "Rauschgebiet". Die obere gestrichelte Gerade den "Rauschpegel".



5. Platon: Das Gastmahl
(Symposium)


 4. Salman Rushdie: Harun und das Meer der Geschichten

"Du mußt nach Stellen im Wasser suchen, die besonders hell leuchten", ergänzte Aber der Wiedehopf. "Das ist Wunschwasser. Richtig verwendet, kann es dir all deine Wünsche erfüllen."
(Seite 75)


3. Claus Kiefer: Der Quantenkosmos

 
2. William Shakespeare: Macbeth

War Macbeth wirklich das von seiner machtlüsternen Frau verführte dumme schwächliche Weichei, welches einige Interpreten in ihm sehen?


„Ich habe gestillt und weiß, wie weich es stimmt, das Kind zu lieben, das an mir saugt: ich würde, während es mir ins Gesicht lächelt, meine Brustwarze zwischen seinen zahnlosen Kiefern hervorgerissen und ihm den Kopf zerschmettert haben, hätte ich es geschworen, so wie Ihr dies geschworen habt.“

Lady Macbeth zu Macbeth, 1. Akt, 7. Szene

1. Matsuo Bashô: Hundertundelf Haiku

"Wem nur mag ich denn
ähnlich sehen an diesem
ersten Tag des Jahrs?"