Donnerstag, 16. August 2018

Gérard Genette: Die Erzählung


"Der spezifische Gegenstand dieser Untersuchung ist die Erzählung in A la recherche du temps perdu. Diese nähere Bestimmung verlangt sogleich zwei Bemerkungen unterschiedlichen Gewichts. Die erste betrifft die Definition des Corpus: Jeder weiß heute, dass die Recherche, als deren kanonischer Text seit 1954 die Ausgabe Clarac-Ferré gilt1, nur der letzte Zustand eines Werks ist, an dem Proust sozusagen sein Leben lang gearbeitet hat und dessen frühere Fassungen sich im Wesentlichen verteilen auf Les plaisirs et les jours (1896), Pastiches et mélanges (1919), die verschiedenen posthumen Sammlungen oder Inedita mit den Titeln Chroniques (1927), Jean Santeuil (1952) und Contre Sainte-Beuve (1954)2 sowie die etwa 80 Cahiers, die sich seit 1962 in der Handschriftenabteilung der Bibliothèque nationale befinden." (Vorwort)

1 A.d.Ü.: Mittlerweile abgelöst durch die neue Pléiadeausgabe in 4 Bänden, Paris 1987-1989. Zitiert wird aber hier, wie im Original, nach der Ausgabe Clarac-Ferré.

2 Die angegebenen Daten sind die der Erstveröffentlichun-gen, aber wir zitieren natürlich nach der zweibändigen Ausga-be Clarac-Sandre (Jean Santeuil précédé de Les plaisirs et les jours; Contre Sainte-Beuve précédé de Pastiches et mélanges et suivi de Essais et articles), Paris 1971, die zahlreiche Inedita enthält. Solange eine kritische Edition der Recherche noch aussteht, muss mitunter noch auf die Ausgabe Fallois des Contre Sainte-Beuve zurückgegriffen werden, da dort einige Seiten aus den Cahiers abgedruckt sind.

Gérard Genette:

Die Erzählung

(c) 1998 - 3. Auflage 2010 Wilhelm Fink GmbH & Co. Verlags-KG