Ein Buch, von dem
mir beim Lesen übel geworden ist, das mich tief erschüttert hat, Entsetzen mich
packte und mein Leben wenigstens teilweise, wie ich hoffe, veränderte, war
Generation Facebook aus dem Transcript Verlag Bielefeld, 2011 von Oliver
Leistert und Theo Röhle herausgegeben.
Als erste Reaktion habe ich versucht, bei facebook den Stecker zu
ziehen, was nebenbei gesagt nicht so ohne weiteres möglich ist: Facebook
vergißt nie!
Leistert und Röhle
haben hier aktuelle Veröffentlichungen
von verschiedenen Wissenschaftlern zusammengestellt, die sich auf verschiedene
Weise zum Thema Web 2.0, facebook und vergleichbare Dienste geäußert haben und
auf diesem Gebiet jahrelange Beobachtungen, Untersuchungen und Forschungen
gemacht haben.
Heraus kam dabei
eine vernichtende und erschütternde Bilanz , ein ziemlich genauer Einblick, was
diese Dienste tun und wollen, was Nutzer und Nutzerinnen des Web 2.0 tun und
wollen und welche Gefahren oder Möglichkeiten dadurch entstehen. Rigoros wird
dabei mit Mythen, Vorstellungen und Hoffnungen aufgeräumt. Die im wesentlichen
wissenschaftlichen Berichte und Texte können allerdings nicht unbedingt von
Jedermann sofort verstanden werden. Der Versuch aber würde sich lohnen. Es sind
fundierte, analytische und sachliche Texte, belegt durch teilweise lange Literaturhinweise,
die zeigen, wie vielfältig und interdisziplinär über dieser Phänomen auch
wissenschaftlich nachgedacht und geforscht wird.
Eines habe die
meisten Texte und Kritiker gemeinsam, eine unterschwellige Forderung und
Hoffnung: Das Web 2.0 besser, bewußter und freier zu machen, verbunden mit
einigen durchaus visionären Forderungen, Möglichkeiten und Ausblicken.
Also Stecker
ziehen ist nicht unbedingt der bessere Weg.
Oliver Leistert,
Theo Röhle (Hg.): Generation Facebook
© 2011 transcript Verlag, Bielefeld
Umschlaggestaltung:
Kordula Röckhaus, Bielefeld