Es war der erste Tag des Decembers 1741, wie ich dieses
Leben und meine Wohnung in Cheapside verließ. Mein Körper war bereits einige
Zeit todt, ehe ich die Freyheit hatte ihn zu verlassen, in der Erwartung,
derselbe möchte durch einen oder den anderen Zufall wieder ein Leben erhalten.
Diese Verbindlichkeit ist allen Seelen durch die ewigen Gesetze des Schicksals
auferlegt worden, um aller Unordnung vorzubeugen, die sonst entstehen könnte.
Sobald die bestimmte Zeit meiner Verweilung verflossen war, (die jedoch nicht
länger dauerte, als bis der Körper völlig kalt und steif geworden war) fing ich
an mich in Bewegung zu setzen; traf aber viele Hinderniße an, die meinen Abzug
aufhielten: der Mund, oder die eigentliche Thür war verschlossen, so daß ich es
unmöglich fand, da durchzudringen; die Fenster, oder wie man gemeiniglich
redet, die Augen, waren durch die vorsichtige Hand einer Wärterin so fest
zusammen gedruckt worden, daß alle Versuche sie zu öffnen vergeblich waren; endlich
entdeckte ich einen Strahl eines Lichts, welches am Dache des Hauses (denn so
nenne ich den Körper, worin ich verschlossen war,) schimmerte; ich schwung mich
dahin an, und ließ mich wiederum durch eine Art von Kamingange behende herab,
oder deutlicher, ich entwischte durch die Naßlöcher.
Kein Gefangener,
der aus einer langen Einsperrung entlassen wird, kann die Annehmlichkeiten der
Freyheit mit größerem Vergnügen empfinden, als ich, da ich jetzo aus einem Kerker
befreyet wurde, worin ich mehr als vierzig Jahre war eingeschlossen gewesen,
und unter diesen entzückenden Betrachtungen wendete ich noch einmal meine Augen
auf denselben zurück.
(Henry Fielding:
Eine Reise von dieser Welt in die nächste, Kopenhagen, 1759, sic)