Irgendwie hatte
mich der Titel angemacht. Das Romy Schneider tot ist, wußte sogar ich. Was
macht nun eine Schriftstellerin mit Romy Schneider in einem Roman? Chantal Pelletier kannte ich nicht. Der
Verlag Kiepenheuer & Witsch ist kein schlechter. 172 Seiten, okay, die konnte ich mir mal eben reinziehen und
Marie Claire wurde zitiert und meinte „Es ist einer dieser scheinbar leichten
Texte, in dem jedes Wort – wohl abgewogen – ins Schwarze triff.“ Nun, bei mir
nicht.
Offensichtlich bin
ich zu blöd, an diesem läppischen Selbstfindungsgeschreibsel auch nur irgend
etwas halbwegs erhellendes oder amüsantes zu finden. An einer Stelle wird es
sogar kurz ganz ekelig, als sie ihrer Heldin von ihrem schwabbeligen Bauch
schreibt und wie sie nackt eine Pizza ißt.
Ah, zwei Sätze
haben mir gefallen: „Sie hatte den
Häuptlingsstuhl genommen, weil sie wußte, wo man am besten saß. Ein Merkmal der
Weisen.“ (Seite 35) Häuptlingsstuhl gefällt mir, weil den suche ich mir nämlich
auch immer aus, wenn ich kann. Jetzt darf ich mich nach Pelletier für Weise
halten. Was meine Exfrau übrigens auch tut.
Der zweite Satz: „Vierzigjährige Frauen hatten stets meine volle
Bewunderung. Blumen sind schöner als Knospen.“ (Seite 35) Ich achte immer beim
Kauf von Blumen darauf, in voller Blüte stehende Blumen zu kaufen.
Also die Heldin
ist eine vierzigjährige Frau mit schwabbeligem Bauch, was man aber gut
gekleidet, gut vertuschen kann und erlebt einen katastrophalen Tag, von dem ich
aber annehme, der ist so bescheuert katastrophal, weil sie sich so bescheuert
anstellt. Katastrophal genervt am Abend
Zuhause klingelt es und Romy Schneider steht vor der Tür. Die beiden Mädels
bestehen dann ein paar Abenteuer; also Spaziergänge und so, Essen gehen, Klamotten
tauschen, Bierchen trinken, Romy geht mit zur Arbeit. Ob jemand Harvey, oh
Entschuldigung, Romy erkennt? Ich will euch nicht zuviel verraten, falls, ihr
das Buch doch noch lesen wollt. Es ist immerhin das zweitschlechteste Buch, das
ich bis jetzt jemals gelesen habe.
Nicht wirklich
kommen darin Gedanken zum Ausdruck, die irgendeinen Wert hätten, irgend etwas Neues,
oder irgend etwas, worüber es sich lohnen würde, weiter nachzudenken und noch
nicht einmal etwas besonders unterhaltsames, wenn man bedenkt, daß Romy
Schneider mithandelt und es bleibt läppisch belanglos. Belanglos, wie so häufig, wenn Schauspielerinnen
oder Schauspieler etwas kluges versuchen zu sagen.
Chantal Pelletier:
Tage mit Romy
Aus dem
Französischen von Karin Krieger
© 2004 Kiepenheuer
& Witsch, Köln
Umschlaggestaltung:
Barbara Thoben, Köln
Umschlagfoto: ©
photonica / Jens Lucking