In und an diesem Buch stimmt eigentlich alles. Sogar der
Klappentext:
„Mit ungestümer Zärtlichkeit, entwaffnendem Humor und ganz
dicht dran an seinen Figuren schildert Robert Seethaler den Werdegang eines
Jungen aus einer kleinen Provinzstadt, der es auf Umwegen schafft, seinen Traum
zu verwirklichen. Dabei erzählt er von Freundschaft, Mädchen, Sex, Geburt, Tod,
dem Theater, schlechten Frisuren und pinkfarbenen Chevrolets.“
Ernst wird es natürlich, wenn man als Schauspieler, auch
wenn man nur einen Apfelbaum spielt, seinen Text vergißt und dann auch noch
umfällt, wie der Held dieser Geschichte, der sie dann auch erzählt. Und damit
es auch jeder versteht, fängt er mit seiner Geburt an., was ja auch eine ernste
Angelegenheit sein kann. Nach diesem
Sturz in die Welt aber, geht es fast locker, flockig, vom Hocker weiter und das
unglaublich lebendig, tatsächlich manchmal ausgelassen, naiv, rührend,
ironisch, lakonisch. Und immer wieder wird es ernst dabei. Ernst im dem Sinne, daß es gilt, einige Hürden und
Schicksalsschläge im Leben hin zu nehmen. Im vorletzten Kapitel des Buches
steht unser Held wieder auf der Bühne und wir erfahren warum er im ersten
Kapitel auf die Fresse gefallen ist. Das
letzte Kapitel dann, und das ist dann das Ende seiner Adoleszenz, läßt drohend
und auch verheißungsvoll, den wahre Ernst des Lebens aufscheinen.
Das Leben ist eine ernste Angelegenheit; da tut eine solch
leichte und kurzweilige Komödie, die Seethaler hier bravourös geschrieben hat
ganz gut.
Und fast glaube ich, es wird irgendwann weitergehen mit
diesem Helden. Das letzte Kapitel ist eindeutig ein bühnenreifer Abschluß und
Ausblick auf eine Fortsetzung.
Robert Seethaler: Jetzt wirds ernst
© 2010 by Kein & Aber AG Zürich
Foto Robert Seethaler: Achim Hehn